und jetzt atmen wir mal alle gemeinsam auf: Der BVB kann auch in der Cham­pions League noch Spiele gewinnen! Und wie: Ohne die ver­letzten Brandt und Ryerson, dafür mit einem famosen Schlot­ter­beck, der sich plötz­lich daran zu erin­nern schien, warum er vor noch nicht allzu langer Zeit als Zukunft der deut­schen Ver­tei­di­gung gehan­delt wurde. Schluss­end­lich ver­halfen auch Glück, Kobel und Latte zum Sieg. Sodass Trainer Terzic nach der Partie sagte: In der ersten Halb­zeit haben wir uns diesen Sieg ver­dient, in der zweiten haben wir ihn ver­tei­digt.“ Und tat­säch­lich: In der ersten Hälfte klar über­legen, gab die Mann­schaft ihren Glauben in einer unter­le­genen zweiten Halb­zeit nie auf. Sinn­bild dafür: Felix Nmecha. Der Tor­schütze zum letzt­lich ent­schei­denden 1:0 glaubt ja bekannt­lich immer ganz fest dran.

Durch den Sieg meldet sich das Team zurück in der Todes­gruppe F und steht auf einmal quietsch­fidel auf dem zweiten Platz – bei noch zwei aus­ste­henden Heim­spielen. Erst einmal geht’s aber am Sonntag nach Frank­furt, danach gegen Hof­fen­heim im Pokal – und dann kommen auch schon die Bayern. Volles Pro­gramm also! So ein biss­chen Rücken­wind aus einer eng­li­schen Woche kann da sicher nicht schaden.

Soli­da­ri­täts­be­kun­dungen

Beim Cham­pions-League-Spiel zwi­schen Celtic Glasgow und Atlé­tico Madrid wogten zahl­reiche paläs­ti­nen­si­sche Flaggen durch den Celtic Park. Wie schon am ver­gan­genen Wochen­ende hatten Anhänger der Ultra-Gruppe Green Bri­gade“ zu dieser Aktion auf­ge­rufen, um ihre Soli­da­rität im anhal­tenden Nahost-Kon­flikt zu sym­bo­li­sieren. Dabei machen Teile von ihnen auf Social Media keinen Halt vor anti­se­mi­ti­schen Nar­ra­tiven. Indem sie sich an der Seite der Unter­drückten“ insze­nieren, ziehen die Ultras Par­al­lelen zu ihrer eigenen Geschichte, standen die Anhänger von Celtic im Nord­ir­land­kon­flikt schließ­lich einst auf Seiten der para­mi­li­tä­ri­schen IRA im Kampf gegen die bri­ti­sche Mon­ar­chie. Doch mit ihrem aktu­ellen Gebaren legi­ti­mieren und rela­ti­vieren sie auch den schreck­li­chen Terror der Hamas. Der Verein distan­zierte sich jeden­falls schon im Vor­feld des gest­rigen Spiels von den Aktionen auf den Rängen – auch, weil das Pro­blem in Glasgow kein neues ist. Jetzt könnten Sank­tionen folgen. Der Ball liegt nun bei der UEFA.

All Eyes On Me

Wenn jemals ein Fuß­baller einen schweren Stand hatte, dann war das wohl der gebür­tige Ham­burger Walter Jung­hans. Als er 1977 aus der Jugend des SC Vic­toria in den Senio­ren­be­reich wech­selte, galt er als her­aus­ra­gendes Tor­wart­ta­lent und konnte sich vor Ange­boten kaum retten. Jung­hans ent­schied sich für einen Wechsel zum FC Bayern – und in gewisser Weise begannen damit seine Pro­bleme. Denn keine zwei Jahre später hatte Sepp Maier einen schweren Auto­un­fall, der seine Kar­riere been­dete. Auf einmal sollte der 20-jäh­rige Jung­hans die größte Tor­wart­le­gende des Landes ersetzen. Leider konnte er Maiers Schatten nie ent­kommen und ging des­halb 1982 zum FC Schalke – mit dem er prompt abstieg. Bayern-Geschichte schrieb Jung­hans den­noch, und zwar mit­hilfe des Foto­grafen Hans Rau­chen­steiner. Der machte im April 1981 an der Liver­pooler Anfield Road ein atem­be­rau­bendes Bild vom Keeper, das so berühmt wurde, dass es heute die Geschäfts­stelle des FC Bayern an der Säbener Straße ziert. Obwohl ihm die geg­ne­ri­schen Fans der­maßen im Nacken saßen, hielt Jung­hans seinen Kasten übri­gens sauber. Heute wird er 65 Jahre alt. Wir gra­tu­lieren!

Euro­pa­po­kaaaal!

Es ist Don­nerstag und damit warten wieder einige Lecker­bissen aus Europa- und Con­fe­rence League auf uns. Und mal ehr­lich: Wäh­rend da draußen in den letzten Tagen alles ein biss­chen herbst­lich geworden ist, ist so ein ent­spannter Fuß­ball­abend doch genau das rich­tige. Neben den Par­tien von Frei­burg (18:45 Uhr), Lever­kusen und Ein­tracht Frank­furt (beide 21:00 Uhr) stehen wei­tere tolle Begeg­nungen an: Brighton & Hove Albion trifft auf ein kri­selndes Ajax Ams­terdam, AS Rom muss gegen Slavia Prag ran und Sturm Graz gegen Ata­lanta Ber­gamo. Da sollte sich doch für jeden was finden lassen.

Viel Spaß dabei und einen schönen Don­nerstag!

Attila Saa­daoui

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